S-Bahnhof Warschauer Straße wird abgerissen

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Frosty
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S-Bahnhof Warschauer Straße wird abgerissen

Beitragvon Frosty » Do 25. Nov 2004, 13:01

Auf der Warschauer Brücke müssen alle Umsteiger zwischen U- und S-Bahn rund fünf Jahre lang weitere Wege zurücklegen. Der S-Bahnhof Warschauer Straße wird abgerissen und neu gebaut.
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Als provisorischen Zugang zu den drei Bahnsteigen baut die DB eine 134 Meter lange Stahlbrücke, die zwischen 13,40 m und 4,10 Meter breit ist. Weil sie nördlich des S-Bahnhofs entsteht, verlängert sich der Weg vom und zum U-Bahnhof. So müssen Umsteiger zur S 3 nach Erkner 150 Meter weiter laufen.
...
"Der Neubau beginnt 2007 und soll drei Jahre dauern." Bis 2010 müssen die Fahrgäste auch mit ausgedünnten Fahrplänen rechnen. Einen Vorgeschmack erhalten sie am ersten und dritten Dezemberwochenende. Dann steht nur ein Gleis zur Verfügung - und nur die Züge der Linien S 5, 7 und 75 durchfahren den Bahnhof. Die S 3 und S 9 werden verkürzt. Nächstes Jahr stehen dann Pendelverkehr sowie Vollsperrungen auf dem Plan.

Künftig wird es wie am Ostkreuz auch an der Warschauer Straße zwei Richtungsbahnsteige geben. Auf dem nördlichen werden alle Züge Richtung Innenstadt abfahren, auf dem südlichen alle Züge Richtung Erkner und Lichtenberg.

Hintergrund zum S-Bahnhof Warschauer Straße:

Auf der Ostseite der seit 1874 nach der Stadt Warschau benannten Straße entstand eine erste Haltestelle 1884 für die Züge Richtung Osten und Richtung Ringbahn. Die insgesamt 30 Gleise der niederschlesisch-märkischen und der Ostbahn an dieser Stelle überspannte schon 1875 die erste Warschauer Brücke.

Auf die Westseite der Brücke wanderte der zweite Bahnhof, der 1903 mit neuem Empfanggebäude und einem Bahnsteig eingeweiht wurde. Kurz zuvor – 1902 – hatte die U-Bahn aus Richtung Kreuzberg den Endbahnhof "Warschauer Brücke" erreicht, die Verlängerung dieser Linie Richtung Frankfurter Tor war bereits geplant.

Zwanzig Jahre später, im Oktober 1924, hatte die Bahnstation Warschauer Straße ihren dritten Neubau: Zwei Bahnsteige und ein prächtiges neues Empfangsgebäude des Reichsbahn-Architekten Richard Brademann entstanden auf der Ostseite der Warschauer Brücke.

Inzwischen war die Brücke marode: Der schwefelhaltige Dampf der Rangierlokomotiven hatte die Stahlkonstruktion zerfressen. Ab 1938 wurde die Brücke erneuert. Der Krieg erzwang allerdings 1941 die Einstellung der Arbeiten. Und schwere Bombentreffer beschädigten Brücke und Bahnhof so, dass im April 1945 der Bahnverkehr eingestellt werden musste, die Brücke war unpassierbar.

In den folgenden Jahrzehnten wurde nur notdürftig repariert. Das zerstörte Empfanggebäude des Bahnhofs wurde nur notdürftig wieder aufgebaut, der Erknerbahnsteig erhielt erst 1970 wieder ein Dach. Auch die Straßenbrücke blieb ein Sanierungsfall.

Die Kriegsschäden machten trotz Reparaturen und einer Renovierung im Jahr 1983 einen Neubau der Station immer dringender. Die bislang letzte Veränderung am Bahnhof erfolgte 1986: Zur Kapazitätssteigerung und Ausweitung des S-Bahnangebotes wurde der nördliche, dritte Bahnsteig (C) errichtet.

Quellen:
Berliner Zeitung
Deutsche Bahn
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super recherchiert!

Beitragvon bkroll » Do 25. Nov 2004, 17:58

mit den Bauarbeiten wird der Bahnhof aber an Umsteigebedeutung verlieren, das ist definitiv!

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Beitragvon Frosty » Do 25. Nov 2004, 18:56

Eine große Umsteigebedeutung hat dieser Bahnhof doch noch nie gehabt oder? Dieser besonders heruntergekommene Bahnhof ist doch bisher nur als Zubringer für die U1/U15 zu gebrauchen. Und daran wird sich wohl auch nichts ändern.
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Doch schon

Beitragvon bkroll » Do 25. Nov 2004, 19:05

wenn Du mal schaust, wieviele Menschenmassen sich jeden Tag zur U-Bahn wälzen... Aber der Weg wird jetzt 2 Minuten länger und die UI-Bahnen fahren nicht mehr so häufig ab 13.12.2004!

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Beitragvon Frosty » Do 25. Nov 2004, 19:48

Mit Umsteigebedeutung meinte ich die zwischen den S-Bahnlinien. Das zwischen S- und U-Bahnhof reger Fußgängerverkehr ist, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
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