Start in die Brunnen-Saison / Werbetafelverbot

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Frosty
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Start in die Brunnen-Saison / Werbetafelverbot

Beitragvon Frosty » Mo 23. Feb 2004, 13:11

Strieder verbietet Werbetafeln für Sponsoren

Charlottenburg-Wilmersdorf sucht Sponsoren für 30 Brunnen. Wer Wartung und Betriebskosten übernimmt, darf außerhalb des S-Bahnrings mehrere Werbetafeln, so genannte City-Light-Boards, aufstellen. Nur wenige Stunden nachdem der Bezirk das Interessenbekundungsverfahren veröffentlicht hatte, kam allerdings prompt das Verbot vom Stadtentwicklungssenator.

Peter Strieder (SPD) untersagt allen zwölf Bezirken das Aufstellen weiterer Großreklame-Tafeln. "Wir stoppen unsere Ausschreibung nicht", entgegnet Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU). Für die 30 Brunnen benötigt der Bezirk pro Jahr 240 000 Euro. Friedrichshain-Kreuzbergs Baustadtrat Franz Schulz (Grüne) sagt sogar: "Strieder kann uns Werbeanlagen gar nicht verbieten. Denn wir sind die Genehmigungsbehörde." Grund für das Verbot sind Planungen der Senatsbauverwaltung. "Wir prüfen, ob wir für die Stadt einen Werbevertrag europaweit ausschreiben", so Sprecherin Petra Reetz.

Das würde auch Pankow in Schwierigkeiten bringen. Der Bezirk verhandelt mit der Firma Wall über Toiletten, Billboards, touristische Info-Tafeln und Brunnen. Umweltstadtrat Martin Federlein (CDU) wirft Strieder vor, "jahrelang nichts getan zu haben". Gegen einheitliche Regeln sei nichts einzuwenden, diese hätten allerdings längst aufgestellt sein müssen.

Auch Spandau fühlt sich durch die Senatsorder beschnitten. Zwar sponsert die Firma Wall vier Brunnen und zwei Trinksäulen in der Altstadt, ohne Werbeflächen zu verlangen. Für die Wiederinbetriebnahme des Wasserspiels auf dem Jugendplatz in Siemensstadt aber könnte die Vorgabe ein Hindernis sein, befürchtet die Bauabteilung. Wegen der hohen Sanierungskosten von etwa 20 000 Euro ist noch unklar, ob Wall als Mäzen tätig wird oder einen Teil der Kosten durch Werbeflächen refinanzieren will.

Quelle: Berliner Morgenpost
Diese Probleme kommen davon, wenn die Stadt völlig pleite ist und kein Geld bereitstellen kann/will um Brunnnen und dergleichen zu unterhalten. Für die Übernahme der Unterhaltskosten akzeptiert sie im Gegenzug unmengen dieser riesigen Reklametafeln die in ganz Berlin das Straßenbild prägen und verunstalten. :argh:
René Frost
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coepenicker

Beitragvon coepenicker » Fr 26. Mär 2004, 10:53

Start in die Brunnen-Saison

Etliche Bezirke benötigen noch Sponsoren, sonst bleiben die Wasserspiele trocken

Am Sonntag beginnt mit einem Fest auf dem Viktoria-Luise-Platz in Schöneberg die Berliner Brunnensaison. Anfang April werden dann mehr als 50 weitere von Firmen gesponserte Brunnen in Betrieb genommen. Für zahlreiche Brunnen in der Stadt ist die Finanzierung und damit der Betrieb indes noch unklar.

Charlottenburg-Wilmersdorf: Von den 28 städtischen Brunnen im City-Bezirk werden zunächst nur der Wasserklops auf dem Breitscheidplatz und die Fontäne auf dem Ernst-Reuter-Platz sprudeln. Die Kosten für den Wasserklops trägt ein noch nicht genannter Spender, am Ernst-Reuter-Platz übernehmen ab Gründonnerstag die Wasserbetriebe und der Bezirk die Kosten für Wasser und Wartung. Für die übrigen 26 sucht das Bezirksamt noch Sponsoren. Bausenator Peter Strieder (SPD) hatte dem Bezirksamt zunächst untersagt, Vertragsverhandlungen mit Werbefirmen zu führen. Nach Intervention des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) darf das Bezirksamt für dieses Jahr doch auf Sponsorensuche gehen.

Tempelhof-Schöneberg: In diesem Jahr sprudeln wieder alle 19 Brunnen. "Wir wollen sie spätestens bis Ostern angestellt haben", sagte Baustadtrat Gerhard Lawrentz (CDU). Die Kosten von etwa 90 000 Euro pro Jahr übernimmt die Firma Wall. Im Gegenzug erhält Wall die Möglichkeit, Großwerbetafeln im Bezirk aufzustellen. Die Laufzeit des Vertrages beträgt 25 Jahre und endet 2022. "Als Sponsoring-Vorreiter sind wir unsere Sorgen für eine Weile los", freut sich Lawrentz. Das Fest zur Saisoneröffnung am Sonntag beginnt um 11 Uhr auf dem Viktoria-Luise-Platz.

Friedrichshain-Kreuzberg: Der Bezirk unterhält 35 Brunnen. Bislang ist lediglich der Betrieb von zweien sichergestellt: den See-Fontänen im Volkspark Friedrichshain sowie im Görlitzer Park. "Es sieht in dieser Saison schlecht aus", sagt Hilmar Schädel, Chef des Natur- und Grünflächenamtes. "Wir haben keine eigenen Mittel für den Brunnenbetrieb." Deshalb habe sich der Bezirk mit einem Spendenaufruf an Firmen und Kiezbewohner gewandt. Die Saison-Betriebskosten für einzelne Brunnen liegen zwischen 500 Euro für den Trinkbrunnen auf dem Wühlischplatz und 20 000 Euro für den Wasserfall im Viktoriapark. Schädel: "Es gibt Kontakte zu Sponsoren für den einen oder anderen Brunnen, unter anderem für den Märchenbrunnen, wir haben aber noch keine verbindlichen Zusagen." Auch "Brunnen-Fee" Isolde Josipovici setzt sich für den Märchenbrunnen sowie den Springbrunnen am Strausberger Platz ein.

Spandau: In Spandau startet die Brunnensaison am Gründonnerstag, 8. April. Dann werden in der Altstadt mit Hilfe der Firma Wall der Brunnen am Amtsgericht, das Rückgrat auf dem Markt, das Wasserspiel am Haus der Gesundheit, der Partnerschaftsbrunnen an der Havelstraße sowie zwei Trinkbrunnen fließen. Für den Brunnen auf dem Metzer Platz in der Wilhelmstadt haben die Berliner Wasserbetriebe die Patenschaft übernommen. Die anderen sechs Brunnen im Bezirk bleiben trocken.

Steglitz-Zehlendorf: Im Bezirk hängt es erneut von Sponsoren ab, ob die eine oder andere der insgesamt 30 Fontänen sprudeln kann. Der Bezirk gibt schon seit Jahren kein Geld mehr dafür aus. Im Vorjahr konnten die Brunnen am Mexikoplatz und am Hermann-Ehlers-Platz plätschern, weil sich Private engagierten. Wegen der langen Stilllegungszeiten der Brunnen wären vor einer Inbetriebnahme bei fast allen Anlagen zuvor kostspielige Wartungs- und Sanierungsarbeiten erforderlich.

Mitte: 28 von insgesamt 45 Brunnen in Mitte werden in dieser Saison sprudeln. Das sind fünf mehr als im vergangenen Jahr. Erstmals mit dabei sind der neue Brunnen am Kanzleramt (Paul-Löbe-Allee) und die kleine Liebessäule am Georgenplatz. Eingeschaltet werden nach längerer Pause auch der Wappenbrunnen an der Nikolai-Kirche, der Brunnen am Paddenwirt (Nikolaiviertel) sowie der Rathenaubrunnen in den Rehbergen. Die Brunnen werden von der Ströer City Marketing GmbH übernommen. Sie hatte 2003 die Ausschreibung für die Bewirtschaftung der Brunnen in Mitte gewonnen und trägt die Kosten (2004: 450 000 Euro) für Betrieb und Wartung der Wasserspiele für zunächst zehn Jahre. Die Brunnensaison in Mitte wird am 1. April um 10 Uhr am Neptunbrunnen eröffnet. Die Wasserspiele sollen täglich, 10-20 Uhr, im Sommer mancherorts auch bis 22 oder 24 Uhr (Pariser Platz, Lustgarten, Kanzleramt) in Betrieb sein.

Neukölln: Von den 14 Brunnen in Neukölln können nur sieben in diesem Jahr sprudeln. Eröffnet wird die Saison am 2. April mit den Kaskaden im Körnerpark, Schierker Straße. Die betreibt der Bezirk zunächst selbst, sucht aber noch dringend Sponsoren. Im Laufe der Osterwoche kommen hinzu: der Märchenbrunnen im Schulenburgpark/Sonnenallee (Sponsor Obi), der Brunnen am Rathaus, Karl-Marx-Straße (Sponsor Fernheizwerk Neukölln), die beiden Brunnen am Schloss Britz (Förderverein des Schlosses und Bezirk), der Zierbrunnen am Parkfriedhof Buckower Damm (private Spenden) sowie der Brunnen auf dem Friedhof Lilienthalstraße (Bezirk).

Reinickendorf: Erst zu Pfingsten werden in Reinickendorf Brunnen sprudeln. 15 Wasserspender können, teilweise mit Sponsorenhilfe, in diesem Jahr betrieben werden, das sind so viele wie im vergangenen Jahr. Darunter sind der Schinkelbrunnen in Tegel, der Felsenbrunnen (Gorkistraße), die Schwimmfontäne im Märkischen Viertel und der Brunnen am Franz-Neumann-Platz.

Treptow-Köpenick: Laut Umweltamt werden alle 17 Brunnen des Bezirks Anfang Mai in Betrieb genommen - darunter der Springbrunnen am Krankenhaus Köpenick, die "Waschfrau" am Frauentog und im Treptower Park die Brunnengalerie "Blumenschau" sowie die Wasserfontänen am Rosengarten und der Brunnen "Kranich mit Wolf". Insgesamt werden dafür 20 000 Euro aufgewendet.

Pankow: Im Großbezirk Pankow werden in diesem Sommer 23 der 26 öffentlichen Wasserspiele sprudeln. Den Anfang macht der Wasserfall am Teich im Thälmann-Park, der bereits am 1. April gestartet wird. Die meisten anderen Brunnen folgen am 1. Mai (meist täglich von 10 bis 20 Uhr). Während die Firma Wall Betrieb und Wartung der Brunnen in Prenzlauer Berg sponsert, werden die laufenden Kosten für Wasser und Elektroenergie (28 000 Euro) der Brunnen in den Ortsteilen Pankow und Weißensee vom Bezirk bestritten. Der Stierbrunnen am Arnswalder Platz, der Brunnen Antonplatz sowie die Plantsche im Bürgerpark bleiben wegen Pumpenschäden weiter trocken.

Lichtenberg: Im Bezirk werden in diesem Jahr alle 18 intakten kommunalen Brunnen angestellt. Als erster soll zu Ostern der Fischer-Brunnen an der Frankfurter Allee Ecke Möllendorffstraße sprudeln. Die anderen folgen bis Mai. Die Finanzierung ist dank eines langfristigen Sponsoringvertrages gesichert. Die Werbefirma Ströer zahlt bis 2009 jährliche Betriebskosten von 53 000 Euro. Der Findlings-Brunnen auf dem Anton-Saefkow-Platz und der Kogge-Brunnen in Alt-Friedrichsfelde werden in diesem Jahr nicht in Betrieb genommen, da der Bezirk die Sanierungskosten von 40 000 Euro nicht aufbringen kann.

Marzahn-Hellersdorf: Als erster von zwölf kommunalen Brunnen soll zu Ostern die Wasserfontäne im Schlosspark Biesdorf in Betrieb gehen. Bis Ende April wird die Brunnenanlage im Clara-Zetkin-Park, die derzeit noch instand gesetzt wird, angestellt. Sie soll als einzige auch an Wochenenden sprudeln. Bei den anderen Brunnen heißt es spätestens Mitte Mai: Wasser marsch. Sponsor ist auch hier die Firma Ströer mit 30 000 Euro. Wartung und Reparaturen muss das Bezirksamt übernehmen.

Quelle: Berliner Morgenpost


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