Köpenick - Das Schloß wird am 27./28. Mai wiedereröffnet

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Köpenick - Das Schloß wird am 27./28. Mai wiedereröffnet

Beitragvon Frosty » Di 2. Dez 2003, 23:44

Köpenick - Das Schloß wird erst im Frühjahr 2004 eröffnet

Die Wiedereröffnung des Köpenicker Schloßes wurde schon wieder verschoben.
Der Grund ist diesmal, das die Stiftung Preußischer Kulturbesitz die Besucher im Herbst nicht über den im Umbau befindlichen Schloßhof führen wollte, der seine klassische Gestaltung wie sie im Jahr 1806 bestand zurück erhalten wird.

Das Schloß wird voraussichtlich im Mai 2004 wiedereröffnet. Eine neue Verzögerung gibt es nicht", versprach Angela Schönberger, Direktorin des Berliner Kunstgewerbemuseums.

Unverständlicherweise kehrt der berühmte etwa zwei Meter hohe Schreibsekretär des Neuwieder Kunsttischlers David Roentgen aus dem Jahre 1779 mit Uhren und raffinierten Geheimfächern nicht ins Schloss zurück. Er wurde seit 1963 im Schloss gezeigt. Auch der mittelalterliche Gisela-Schmuck, ein weiteres Traditions-Exponat, kommt nicht zurück.

"Die Mitteilung hat uns kalt erwischt, und wir sind nicht damit einverstanden, denn die Stücke sind die Highlights im Schloss", sagt Bürgermeister Klaus Ulbricht (SPD). Der Tourismusverein befürchtet sogar, daß in der Altstadt die Besucher ausbleiben, wenn die berühmtesten Exponate nicht mehr im Schloss zu sehen sind.

Kommentar:
Na klappt es diesmal wirklich mit der Wiedereröffnung zum angekündigten Termin? Es deutet zwar alles darauf hin, aber das tat es ja schon öfters und dann kam doch wieder irgendwas dazwischen. Seit 1998 wird das Schloß aufwendig saniert und sollte eigentlich schon im Herbst 2002 wenn nicht sogar noch früher nach und nach wiedereröffnet werden. Irgendwann im Jahr 2002 wurde dann die Verschiebung auf den Herbst diesen Jahres verkündet aber daraus ist nun auch wieder nichts geworden.
Die Arbeiten am Schloßhof sind natürlich zu begrüßen, aber warum deshalb die Wiedereröffnung des Schloßes um ein weiteres gutes halbes Jahr verschoben wird ist nicht ausreichend nachvollziehbar. Nur weil der Schloßhof umgestaltet wird? Das kanns ja wohl nicht sein.
Zuletzt geändert von Frosty am So 23. Mai 2004, 08:58, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon Frosty » So 11. Jan 2004, 14:58

Das Schloß wird voraussichtlich irgendwann im Mai seine Pforten öffnen.

Einige Gewerbetreibende und Anwohner hoffen zwar, daß dadurch die dringend notwendige Belebung der Altstadt Köpenick in Gang kommt, ich aber habe da meine Zweifel. Natürlich wird es einige zusätzliche Besucher anziehen, aber dieser Ansturm von dem einige offiziell ausgehen halte ich für Träumerei.
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Beitragvon Frosty » So 14. Mär 2004, 01:44

Codewort Rokoko

Das Berliner Kunstgewerbemuseum zieht ins Schloss Köpenick - zumindest teilweise

Von Christiane Meixner

Ein Museum packt zusammen. Aber nur, um Ende Mai an einer umso feineren Adresse wiederzueröffnen. Dennoch gab es im Vorfeld Unmut: weil ein Teil des Kunstgewerbemuseums auch am alten Platz verbleiben soll.

Man kennt das vom eigenen Umzug. Überall stehen Kartons, ein Teil der Dinge ist sorgfältig verpackt, der andere steht mahnend herum. Bloß dass man selten ein großes Silberbuffet aus dem 17. Jahrhundert zu verstauen hat. Oder Stühle mit getriebenen Delphinköpfen und die Vertäfelung eines ganzen Spiegelkabinetts mit Intarsien aus Nussbaum und Perlmutt von 1724. Solche Umzüge sind so selten wie Angela Schönbergers künftiges Domizil: Sie wird Herrin eines Schlosses, das als einmaliges Zeugnis barocker Stuckdekoration im norddeutschen Raum gilt.

Renaissance, Barock und Rokoko, das sind die künftigen Codeworte auf Schloss Köpenick. Was aus dieser Zeit stammt und bislang im Berliner Kunstgewerbemuseum zu sehen war, zieht ins Schloss, das Ende Mai wieder eröffnet. Einige repräsentative Stücke bleiben natürlich am Kulturforum, versichert die Museumsdirektorin: Sonst wäre die Geschichte des Kunsthandwerks durch die Jahrhunderte dort nicht mehr repräsentativ, sondern bloß noch fragmentarisch. Die schönsten Stücke aus den drei großen Epochen aber wird man demnächst im östlichen Bezirk von Berlin finden.

Ärger gab es dennoch. Obgleich das Aufteilungskonzept so klar ist wie der See auf der Wasserseite des Schlosses: Es geht um stilistische Identität. Was zum Haus passt, das sechs Jahre lang geschlossen war und für 53 Millionen Euro aufwändig saniert werden musste, geht ins Schloss. Der Rest verbleibt an der alten Adresse. Den Köpenickern war das anfangs egal. Sie wollten den kunstvoll gestalteten Sekretär von David Roentgen und auch den mittelalterlichen Gisela-Schmuck zurück. Zwei Highlights der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die es mit den Auslagerungen der Sammlung im Zweiten Weltkrieg in den Ostteil der Stadt verschlagen hatte. Seit den sechziger Jahren waren die Prunkstücke im Schloss zu sehen. Die Neuordnung nach kunsthistorischen Aspekten sorgte vergangenes Jahr für lange Gesichter und böse Worte aus Köpenick. Angela Schönberger kann das ein Stück weit verstehen. "Andererseits räumen wir ja auch zentrale Kunstwerke ein." Die verspiegelte Wand, an der bis vor wenigen Tagen das Große Silberbuffet des Preußenkönigs Friedrich I. hing, ist ein gutes Beispiel für die schmerzlichen Fehlstellen, die der Teilumzug in Tiergarten hinterlässt.

Nebenan packt Manuela Krüger das Porzellan zusammen. Vorsichtig, damit aus dem vielteiligen Kabarett mit seinen von Hand gemalten Putten, Adlern und Blüten nicht doch ein Deckelchen zerbricht. Noch zählt das Tafelgerät aus dem 17. Jahrhundert zu den wenigen komplett erhaltenen Ensembles - und dabei soll es bleiben. Zusammen mit der Museologin schichtet Dirk Peter von der zuständigen Kunstspedition dicke Schaumstoffmatten in die Umzugskisten, auf denen sogar eine Prinzessin auf der Erbse gefahrlos nach Köpenick rollen könnte.

Zurück bleiben leere Winkel und Vitrinen, die das Haus am Kulturforum nur provisorisch füllt. Ein Wettbewerb, der im Sommer ausgeschrieben wird, soll zeigen, was in dem eigenwilligen Gebäude aus den achtziger Jahren architektonisch noch steckt. Danach wird die Sammlung mit ihren einzigartigen Objekten vom Welfenkreuz aus Gold bis zu exponierter Gebrauchskunst der Gegenwart neu gruppiert und um eine jüngst erworbene Modesammlung mit 700 Kostümen und Hunderten von Accessoires aus den vergangenen drei Jahrhunderten ergänzt.

Ein Haus vor dem Umbau, ein Schloss zum Einräumen und ein Umzug, der höchste Ansprüche stellt: Angela Schönberg ist derzeit ziemlich ausgelastet. "Nicht beschweren!!!", hat einer der Packer auf einen schmalen Karton im großen Saal des Kunstgewerbemuseums geschrieben. Sicher ist sicher: Die historischen Preziosen der Stiftung Preußischer Kulthubesitz sind schließlich einmalig und auf internationalem Niveau. "Wir können problemlos mit dem Londoner Victoria & Albert Museum konkurrieren", meint die Berliner Museums-Chefin. Aber erst, wenn die ganzen schlummernden Bestände aus dem Depot endlich wieder hervorgeholt sind. Mit dem Kunstgewerbemuseum verhält es sich momentan nämlich ein bisschen wie mit den legendären schwimmenden Eisbergen: Nur ein Zipfel ist davon sichtbar.

Quelle: Berliner Morgenpost
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Beitragvon Frosty » So 18. Apr 2004, 10:28

Zum Auftakt gibt es freien Eintritt für alle
Schloss Köpenick öffnet am 28. Mai: Erste Exponate eingetroffen


Von Sabine Flatau

Der Countdown für die Schlosseröffnung am 27. Mai in Köpenick läuft. Hektik, aber auch Euphorie kennzeichnen die Arbeitstage von Oberkustos Lothar Lambacher. Eine frohe Botschaft kann er schon jetzt verkünden: "Am 28. Mai, dem ersten Öffnungstag für Besucher, ist der Eintritt kostenlos." Dies habe die Stiftung Preußischer Kulturbesitz beschlossen. Der Ansturm auf den sanierten und reich ausgestatteten Barockbau soll der gebeutelten Altstadt wirtschaftlichen Auftrieb geben. Ansonsten werde der Eintritt vier Euro und nicht, wie zunächst geplant, sechs Euro kosten.

Einige Kostbarkeiten haben bereits Einzug gehalten: die Wandtäfelungen des Haldenstein-Zimmers und der Höllrich-Stube sowie das Wiesentheider Spiegelkabinett und das Turiner Chinesenzimmer mit Lackmalereien. Doch sie sind erst der Anfang. Aus dem Berliner Stadtschloss stammen zwei Raritäten, die in die Köpenicker Dependance des Kunstgewerbemuseums kommen: das große Silberbüfett, das im Mai aufgebaut wird, und ein Teil der Stuckdecke aus dem Treppenhaus. "Es ist das einzige erhaltene Fragment", sagt Lothar Lambacher. Ein anderer Höhepunkt wird das Büfett der Baseler Safranzunft mit gedrechselten Säulen sein, das bis an die Decke reicht. Ein weiteres Highlight ist der Schrank, in dem Münzen der Sammlung von König Friedrich I. aufbewahrt wurden, mit chinoisen Lackmalereien und vergoldeten Messingbeschlägen. In mehr als 20 Räume sollen Möbel, Gobelins, Ledertapeten, Porzellan und Goldschmiedearbeiten aus Renaissance, Barock und Rokoko zu sehen sein. Alles werde sorgsam angeordnet und inszeniert, sagt Lambacher.

Auf Hochtouren laufen auch die Arbeiten auf dem Schlosshof, der mit historischen Steinen gepflastert und von zwei Blumenrondellen geschmückt sein wird. "In der kommenden zwei Wochen werden Linden auf dem Hof und an der Wasserfront gepflanzt." Dort leuchten schon die weißen Kalksteine der neuen Ufermauer, und auch die Freitreppe zur Dahme nimmt Gestalt an. In der Altstadt bereitet man sich ebenfalls auf den 27. Mai vor. Das Tiefbauamt will bis zu diesem Tag einen Teil der Straße Alt-Köpenick in eine Fußgängerzone verwandeln, später auch Grünstraße und Spindlergasse. Dadurch soll sich der Straßenlärm verringern, das Flanieren, Einkaufen und Wohnen attraktiver werden. Händler Wolf Wittstock fürchtet hingegen um seine geschäftliche Existenz und den Wert seines Hauses. In seinem Auftrag hat Anwalt Axel Dyroff Widerspruch gegen die Fußgängerzonen beim Bezirksamt eingelegt. "Wir prüfen die Argumente", sagt Baustadtrat Dieter Schmitz (SPD).

Quelle: Berliner Morgenpost

Das Kunstgewerbemuseum wird die folgenden Öffnungszeiten haben:

Montag: geschlossen
Dienstag-Freitag: 10-18 Uhr
Samstag-Sonntag: 11-18 Uhr.

Donnerstags, zwischen 14.00 Uhr und 18.00 Uhr, ist der Eintritt frei.
Zuletzt geändert von Frosty am Sa 29. Mai 2004, 09:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Frosty » So 23. Mai 2004, 08:57

Am Abend des 27. Mai will die Stiftung Preußischer Kulturbesitz ihr gelungenes Werk bereits vor geladenen Gästen präsentieren und mit einem Feuerwerk begrüßen.

Zehn Jahre lang ließ die Stiftung den Barockbau vom Ende des 17. Jahrhunderts sanieren, vom Fundament bis zum Dachstuhl. Stuckdecken, Skulpturen, Deckengemälde, Eichentreppe und ein großer Teil der Möbel sind restauriert. Gesamtkosten: 50 Millionen Euro. Dass Elfenbein, Ebenholz und Perlmutt ins rechte Licht gerückt werden und ihre schönsten Seiten zeigen.

Etwa 500 Exponate werden in 21 Räumen zu bewundern sein, und zwar alles, was bei Hof oder im bürgerlichen Haushalt einen Raum schmücken konnte: Goldschmiedearbeiten, Ledertapeten, Gobelins, Holztäfelungen, Porzellan, Silber. Bis auf Stuck und Deckengemälde stammt jedoch keines der Ausstellungsstücke aus dem Schloss Köpenick selbst.

Am 27. Mai soll der Schlosshof fertig sein. Er bekommt nach Plänen des Grafen Schmettau seine Gestalt von 1806 wieder: Linden, zwei Blumenrondelle und historisches Pflaster. Am 28. Mai lädt die Stiftung zum Besuch bei freiem Eintritt ein. Die Altstadt Köpenick feiert die Schlosseröffnung mit einem Fest vom 28. bis zum 31. Mai.

Was mich aber einwenig verwundert ist, daß auf den Internetseiten der Stiftung so gut wie nichts zur Schloßwiedereröffnung steht. Auf ihren Seiten wird teilweise noch von der ehemals geplanten Wiedereröffnung im Mai letzten Jahres gesprochen.

Live Licht Performance für Schloß Köpenick

Am 27. Mai um 22.30 Uhr und am 28. Mai ab 22.00 Uhr, können Sie miterleben, wie an der Giebelwand des seitlich am Schlossareal angrenzenden Hauses ein virtuelles Bild entsteht.
Eine riesige Hand führt einen Pinsel über die Fläche, zieht Linien, bringt Farbe und es entsteht eine Zeichnung, die mit ihren Elementen die geschichtlichen Beziehungen zwischen der Schloss - Insel, der Altstadt und dem Kiez reflektiert.
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