Millionen bei Investitionen für EDV verdummt

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Frosty
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Millionen bei Investitionen für EDV verdummt

Beitragvon Frosty » Mo 29. Dez 2003, 21:30

Millionen-Investitionen für EDV zahlen sich nicht aus

120 Millionen Euro hat der Berliner Senat seit Mitte der 90er Jahre für nicht oder nicht richtig funktionierende IT-Großprojekte ausgegeben. Dies schätzt Grünen-Haushaltsexperte Jochen Esser in einem Bericht der Berliner Morgenpost. Nun beschloss der Senat die Ausgaben für Computer und Software um sechs Millionen Euro pro Jahr zu senken.

95 Millionen Euro betrug alleine die Investition in ein System für das neue Berliner Rechnungswesen. 43,7 Millionen Euro kostete das Poliks-Verfahren der Polizei, das immer noch nicht ausgereift genug scheint. Außerdem funktioniert das 15 Millionen Euro teure System für die Einwohnerverwaltung ebensowenig wie das bundesweit geplante System Fiscus für die Steuerverwaltung.

Als Hauptkritikpunkte an den durchgeführten EDV-Projekten werden eine schlechte Koordination und fehlende Konventionalstrafen, wenn Lieferanten ihre Termine nicht einhalten, genannt. Auch würden komplizierte Eigenentwicklungen bevorzugt anstatt auf vorhandene Produkte zurückzugreifen. Die Grünen fordern deshalb, die zentrale Steuerung durch den IT-Staatssekretär und den Landesbetrieb für Informationstechnik (Lit) zu stärken. Der IT-Staatssekretär klagt jedoch über mangelnden Einfluss auf die Vergabe von Mitteln und die Formulierung von Projekten, bestätigt die Kritik aber in den Kernpunkten. (boi/c't)

Quelle: heise.de
Dafür werden dann im Ausgleich beispielsweise die Kompensationzahlungen an die BVG zur Vergünstigung der Sozialhilfefahrscheine eingestellt. Die Sozialhilfeempfänger dürfen dann 60 Euro je Monat von ihren kümmerlichen 238 Euro für eine reguläre Monatskarte ausgeben oder müssen schwarzfahren bzw. laufen. :rolleyes: :argh:

Zero

Beitragvon Zero » Do 8. Jan 2004, 16:29

Den sog. Künstlern wird das Geld auch überall hineingeblasen, ohne daß vorne was anständiges rauskommt. Solche Unsummen zu verpulvern hat schon kreative Züge. Damit diese Krativität erhalten bleibt, dürfen diese Volldeppen auch keinesfalls persönlich haftbar gemacht werden. Sie bedürfen unserer ständigen Unterwerfung und regelmäßigen Gehaltserhöhungen. Andernfalls geht Ihnen diese Kreativität verloren. Vielleicht sollte ein Prämiensystem in Deutschland eingeführt werden. Für je einhundert verpulverten Euros gibts einen Euro als Kreativitätssonderprämie. :rolleyes:

coepenicker

Beitragvon coepenicker » Do 22. Jan 2004, 17:05

Schon vor einigen Jahren konnte man bei einigen Berliner Behörden Unmengen von TFT-Bildschirmen bewundern. Ich brauche wohl nicht näher erläutern, wie teuer die damals noch waren. Selbst heute ist der Preisunterschied noch erheblich.

Zero

Beitragvon Zero » Sa 24. Jan 2004, 12:43

coepenicker hat geschrieben:Schon vor einigen Jahren konnte man bei einigen Berliner Behörden Unmengen von TFT-Bildschirmen bewundern. Ich brauche wohl nicht näher erläutern, wie teuer die damals noch waren. Selbst heute ist der Preisunterschied noch erheblich.
Das sind u.a. versteckte Subventionen. Würde der Staat den Firmen einen Spendenscheck überreichen gäbe es Probleme mit der EU, der WHO etc. So aber bleibt alles im legalen Bereich.

Kai

Beitragvon Kai » So 25. Jan 2004, 23:10

Die relativ frühe Umstellung auf TFT Monitore hatte zum Teil auch Platzgründe...Durch den Einsatz von schlankeren Monitoren können bestehende Büros mit mehr Personal besetzt werden als mit Röhrenbildschirmen. (Wegen Arbeitsschutz und Ergonomie Vorschriften)

Zum Teil wurde der Einsatz auch notwendig wegen störrenden HF Strahlung von Elektrifizierten Bahnstrecken. (z.B. im Rathaus Spandau)

coepenicker

Beitragvon coepenicker » Mo 26. Jan 2004, 01:41

Kai hat geschrieben:Die relativ frühe Umstellung auf TFT Monitore hatte zum Teil auch Platzgründe...Durch den Einsatz von schlankeren Monitoren können bestehende Büros mit mehr Personal besetzt werden als mit Röhrenbildschirmen. (Wegen Arbeitsschutz und Ergonomie Vorschriften)
Meine Erfahrungen bei der Bundeswehr haben gezeigt, das Ergonomie und Arbeitsschutz nur als Richtlinien aber nicht als verbindliche Vorschriften angesehen und daher auch meist nicht umgesetzt wurden. Und die Bundeswehr ist auch nur ein Beamtensammelbecken und somit ein gutes Vergleichsobjekt.
Zum Teil wurde der Einsatz auch notwendig wegen störrenden HF Strahlung von Elektrifizierten Bahnstrecken. (z.B. im Rathaus Spandau)
Das es in Einzelfällen echte Gründe gab halte ich für vorstellbar, aber im allgemeinen dürfte Zero garnicht so falsch liegen. Ein gutes Beispiel für solche versteckten Subventionen sind auch die Preise, die die Bundeswehr an die Automobilhersteller zahlt.

Frosty
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Beitragvon Frosty » Mi 24. Mär 2004, 19:09

Die Geldverschwendung geht weiter, wenn es nach den Willen des Berliner Wirtschaftssenators Harald Wolf (PDS) geht. :mad:

Berliner Kooperation mit Microsoft als politischer Zündstoff

Am Donnerstag vergangener Woche hat das Abgeordnetenhaus von Berlin mit der Koalitionsmehrheit von SPD und PDS das Haushaltsgesetz für die Jahre 2004 und 2005 beschlossen. Darin enthalten ist der Auflagenbeschluss, dass die Berliner Innenverwaltung den Einsatz von Linux prüfen soll. Kurz nachdem dieser Beschluss ergangen ist, hat Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) einen Kooperationsvertrag mit Microsoft geschlossen, was zumindest den Unmut der FDP erregt hat, aber auch innerhalb der Koalition für Zündstoff sorgen könnte. Schließlich habe Wolf am Parlament vorbei gehandelt, woraufhin die Oppositionspartei süffisant fragte: "Wir werden sehen, ob die Fraktionen von SPD und PDS vor ihrem Senat kuschen." Aus Koalitionskreisen verlautete unterdessen gegenüber heise online, dass es "hinter den Kulissen rumort".

Die Beschlussempfehlung des Hauptausschusses liegt nun auch online vor (PDF). Im Einzelplan für Inneres heißt es, "die Innenverwaltung wird aufgefordert, eine Umstellung der Computer-Software in der Hauptverwaltung von Microsoft auf Linux bezüglich der Kosten und der Machbarkeit zu prüfen". Dieser Parlamentsbeschluss ist bindend. Sollte die Prüfung zu einem positiven Ergebnis gelangen, stünde einer Migration zu offener Software nichts im Wege.

Zwar gehe es laut Wirtschaftsverwaltung dem Vertrag mit Microsoft nicht um den Einsatz von Software. Der Vertrag sehe die gemeinsame Entwicklung von Pilotprojekten in den Bereichen Innovation, Bildung und Verwaltung vor. Dadurch entstünden keine rechtlichen Verpflichtungen, die den Einsatz von Microsoft-Produkten beträfen. Am 3. März habe der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses aber einstimmig beschlossen, eine Partnerschaft mit Microsoft nicht zu begründen beziehungsweise die bestehende Zusammenarbeit nicht auszuweiten, erläutert die FDP. (anw/c't)

Quelle: heise.de
René Frost
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