Treptow-Köpenick: Verbindungstrasse zur A 113 soll quer durch Baumschulenweg führen
Eine neue, vierspurige Straße soll von der Rummelsburger Landstraße in Oberschöneweide bis zum Autobahnanschluss der neuen A 113 an der Späthstraße führen. Die etwa vier Kilometer lange Süd-Ost-Verbindung verläuft über eine Spreebrücke. Sie kreuzt die Schnellerstraße und die Gleise nahe dem S-Bahnhof Baumschulenweg.
Favorisierte Variante der Planer ist, sie quer durch Kleingartenkolonien in Baumschulenweg zu führen, die zum Teil bereits seit 100 Jahren existieren. Dagegen hat der Treptower Bezirksverband der Gartenfreunde heftigen Protest angemeldet. Die Kleingärtner kämpfen um ihre Pazellen und haben mehr als 1000 Unterschriften gegen das Vorhaben bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung abgegeben.
Aufgabe der Trasse soll sein, den Verkehr von der neuen Autobahn aufzunehmen und am Ortsteilzentrum von Baumschulenweg vorbeizuführen. Durch die Verbindung über die Spree könnte auch die Edisonstraße in Oberschöneweide vom Verkehr entlastet werden. Sie ist derzeit so stark befahren, dass Wohnungen und Geschäftsräume kaum noch vermietet werden können.
Die Straße ist bereits im Berliner Flächennutzungsplan von 1994 enthalten und wird in zwei Abschnitten realisiert. Zunächst soll die Strecke zwischen Rummelsburger Landstraße und Schnellerstraße entstehen. Dafür arbeite der Bezirk derzeit die Planungsunterlagen aus, sagt Treptow-Köpenicks Baustadtrat Dieter Schmitz (SPD). Der Bau der Spreebrücke auf dieser Teilstrecke sei Sache der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. "Wenn alles gut läuft, kann 2006 oder 2007 Baubeginn sein", sagt Schmitz. Die Kosten könnten zurzeit nur geschätzt werden: etwa 30 Millionen Euro für Straßenabschnitt und Brücke. Das Geld soll aus dem "Europäischen Fonds für regionale Entwicklung" (Efre) kommen.
Erst nach 2010 ist laut Schmitz damit zu rechnen, dass der zweite Abschnitt der Süd-Ost-Verbindung bis zur Späthstraße gebaut wird. Dafür liegen noch keine detaillierten Pläne vor, wohl aber ein Gutachten, das im Auftrag der Senatsverwaltung mehrere Varianten prüft. Es empfiehlt, die Trasse quer durch Kleingarten-Kolonien zu führen, die auf landeseigenem Gelände liegen. Strittig ist, wie viele Parzellen der Trasse zum Opfer fallen.
Berliner Morgenpost
Die Straße dürfte eine erhebliche Entlastung für die Edisonstraße und die Karlshorster Straße bedeuten. Pech für die paar Laubenpieper aber gut für die vielen Autofahrer, die dort häufig im Stau stehen.