Ach, wie gut, dass niemand weiß, dass ich Straßenbahn heiß.
Köpenick ist im Berufsverkehr rund um die Altstadt schon ewig eine zeitraubende Staufalle. Um so katastrophaler sind derzeit die Zustände aufgrund der am 27. Februar 2017 begonnenen Gleisbauarbeiten in der Müggelheimer Straße. Nun geht zeitweise garnichts mehr. Weiträumige Umfahrung auf ebenfalls zugestauten Routen sind angebracht. Es sei denn, es stört einen nicht, für einen halben bis dreiviertel Kilometer Wegstrecke, eine halbe Stunde oder mehr zu investieren.
Und wie sollte es anders sein, wird auch wieder an den Gleisen in der Wendenschloßstraße herumgebastelt. So wie gefühlt jedes Jahr. Dieses Mal haben sie dazu den Bereich vor der Kreuzung an der Müggelheimer Straße so weiträumig aufgerissen, daß wir nun einer Einbahnstraßensituation ausgesetzt sind.
Diese nur schwer zu ertragende Situation, müssen wir, laut Plan, noch bis zum 22. Mai aushalten. Hoffentlich halten sie, wenigstens dieses Mal, den Zeitplan ein. Bei den letzten Bauarbeiten in der Müggelheimer Straße, im Zusammenhang mit der fragwürdigen Umgestaltung des Kreuzungsbereichs an der Wendenschloßstraße, kam es zu erheblichen Verzögerungen.
Wenn wir es dann ab dem 22. Mai in der Müggelheimer Straße und Wendenschloßstraße nur noch mit der normal-nervigen Stausituation zu tun haben werden, wird umgehend die Unterführung am S-Bahnhof Köpenick bis zum 19. Juni für den Kfz-Verkehr gesperrt. Anschließend wird die Bahnhofstraße in diesem Bereich vorübergehend zur Einbahnstraße Richtung Lindenstraße. Auch hier sind notwendige Straßenbahn-Glausbauarbeiten schuld.
Hier wie dort rächt sich nicht nur der Umstand, daß hier auf die lärmenden Straßenbahnen gesetzt wird, sondern auch der Umstand, daß sowohl die Errichtung der Tangentialverbindung Ost als auch der Ost-West-Trasse seit vielen, vielen Jahren verschleppt wird. Wieso sollte man auch etwas gegen die vorsinnflutliche Straßenanbindung Köpenicks an das Berliner Stadtzentrum unternehmen? Lieber verbuddelt man noch ein paar Milliarden Euro auf der BER-Versuchsbaustelle.
Unterdessen werden große Wohnungsbauprojekte in Köpenick genehmigt und realisiert. Die lausige, überlastete Verkehrsinfrastruktur bleibt dabei wie sie ist. Auf der Ebene des Berliner Senats sind die Probleme bekannt, aber sie werden ignoriert. Ganz gleich ob Rot-Schwarz, Rot-Rot oder Rot-Rot-Grün regiert.
Was hier abläuft, grenzt an einen Schildbürgerstreich.
Verkehrschaos in Köpenick - Müggelheimer Straße und Bahnhofstraße
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René Frost
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