Linienverkehr mit dem Schiff von Wendenschloß über Mitte bis nach Charlottenburg und über den Teltowkanal nach Steglitz

Köpenick und Treptow
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Linienverkehr mit dem Schiff von Wendenschloß über Mitte bis nach Charlottenburg und über den Teltowkanal nach Steglitz

Beitragvon Frosty » Mo 12. Okt 2020, 09:44

Die Treptow-Köpenicker SPD hat kürzlich eine ca. 15 Jahre alte Idee aufgewärmt, nämlich einen Schiffs-Linienverkehr zwischen Köpenick und dem Berliner Stadtzentrum einzurichten. Ich kannte die Idee bereits von einem früheren Betreiber der Anlage am Frauentog. Daraus wurde genauso wenig, wie aus der dort geplanten großen Steganlage.

Nun hat die BVV auf Antrag der SPD beschlossen (15.09.2020), eine Fährverbindung seitens der BVG zwischen Wendenschloß/Grünau über die Altstadt Köpenick und weitere Stationen nach Berlin-Mitte und darüber hinaus bis Charlottenburg sowie durch den Teltowkanal über Neukölln nach Steglitz zu prüfen.

Begründet wird der Vorschlag mit der hochproblematischen Verkehrssituation in Köpenick, die sich absehbar weiter verschlechtern wird.

In der BVV tauchen regelmäßig fragwürdige Vorschläge auf und sie verschwinden meistens auch wieder, insbesondere wenn wie hier, die BVV in der Frage ohnehin nicht viel mitzubestimmen hätte. Ich frage mich dann zuweilen, wieso solche Ideen nicht erstmal praktisch durchdacht werden, bevor man sich die Blöße gibt, sich damit öffentlich lächerlich zu machen, weil sie in der Praxis die Ziele verfehlen würden und damit keine Chance auf Realisierung haben.

Ich habe in den letzten Jahren 3 Dampferfahrten auf der Spree zwischen Köpenick und Charlottenburg mitgemacht. Das hätten die BVV-Mitglieder auch mal machen sollen um sich darüber klar zu werden, wieviel Boots- und Schiffsverkehr ohnehin schon auf der Spree und in den Kanälen unterwegs ist und mehr noch, wie problematisch die Situation an den beiden Schleusen ist, die einerseits immer wieder mal mit technischen Problemen zu kämpfen haben (vor allem die Oberschleuse/Landwehrkanal) und zeitweise auch mit Niedrigwasserständen, die häufiges Schleusen verunmöglichen. Dazu kommen die vergleichsweise geringen Kapazitäten solcher Fähren. Und nicht zuletzt würden die Fähren sicher auch von vielen Touristen als ungleich preiswertere Alternative zu den Ausflugsschiffen in Beschlag genommen werden.

Bei der Idee der Verbindung über den Teltowkanal nach Steglitz frage ich mich, wieviele potenzielle Nutzer es da überhaupt gäbe. Denn dem Stadtzentrum bleibt man dabei stets fern.

Liebe BVV, es ist erfreulich, daß Ihr nach 2 Jahrzehnten endlich begriffen habt, daß etwas getan werden muß um die hochproblematische Verkehrssituation unter Kontrolle zu bekommen, aber solche Luftnummern helfen genauso wenig wie den Wohnungsbau in unserem Bezirk hemmlungslos zu fördern ohne dabei zeitgleich oder wenigstens zeitnah die ÖPNV- und Straßeninfrastruktur anzupassen und damit alles noch schlimmer zu machen.
René Frost
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