Köpenick - Der Berg hinter dem Allende-Center (Schwefelberg)
Köpenick - Der Berg hinter dem Allende-Center (Schwefelberg)
Weiß eigentlich jemand, was es mit dem Bauzaun auf sich hat, der seit einigen Jahren den Berg hinter dem Allende-Center teilweise einzäunt ? Welchen Grund gibt es dafür und was ist dort geplant ?
Der Schwefelberg existiert schon länger. Er soll die Abraumhalde der 1906 in der Wendenschlosstraße gegründeten Nítritfabrik sein (?). Bohrungen in den 50er Jahren ergaben zumindest, dass es sich beim Schwefelberg um eine industrielle Aufschüttung verschiedenartiger Stoffe handelt. Möglicherweise könnten die davon ausgehenden Gerüche den Namen ausgelöst haben.
Der Bauzaun deutet auf ein geplantes Vorhaben im freifinanzierten Wohnungsbau in den 90er hin. vielleicht ist der Investor pleite gegangen oder lässt das Grundstück liegen, bis sich ein Bau lohnt.
Krolli
Der Bauzaun deutet auf ein geplantes Vorhaben im freifinanzierten Wohnungsbau in den 90er hin. vielleicht ist der Investor pleite gegangen oder lässt das Grundstück liegen, bis sich ein Bau lohnt.
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Der Schwefelberg befindet sich in Privateigentum und ist hochgradig altlastenbehaftet. Der Eigentümer beabsichtige nach einer umfassenden Sanierung eine mögliche Neubebauung, die sich an der vorhandenen Umgebung orientiere.
Quelle: PDS-Fraktion
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René Frost
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Der Schwefelberg verschwindet
Chemieabfälle unter dem Hügel gefährden das Grundwasser - Bäume werden gefällt
Der auch als Rodelhügel genutzte 17 Meter hohe Schwefelberg wird abgetragen. Bis Mai will der Eigentümer den Berg abtragen lassen.
Vorher werden noch 200 bis 300 Bäume auf dem 11.000 Quadratmeter großen Gelände gefällt und viele Sträucher entfernt. Schon in den kommenden Tagen sollen die Arbeiten beginnen.
Auf dem Gelände soll danach ein kleiner Verbrauchermarkt gebaut und eine Grünfläche angelegt werden.
Im Januar hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angeordnet, daß der Schwefelberg abgetragen werden soll. Die Behörde läßt seit Ende der 90er Jahre das Grundwasser nahe dem Hügel untersuchen. Sie hat Verunreinigungen mit Cyaniden festgestellt, die wegen ihrer hohen Toxizität eine Gefahr für das Grundwasser bedeuten und sich in Richtung des Stichkanals ausbreiten. Außerdem wurden überhöhte Sulfatkonzentrationen nachgewiesen. An welcher Stelle des Geländes sich die Quelle der Cyanide befindet, konnte nicht festgestellt werden. Angenommen wird, daß sie unter dem Hügel liegt. Deshalb ist der Privateigentümer verpflichtet worden, eine Vielzahl von Erkundungsbohrungen vornehmen zu lassen, sobald der Hügel abgebaggert ist. Sie sollen bis in eine Tiefe von fünf Metern reichen. Bodenproben sind zu entnehmen und zu untersuchen.
Claus-Dieter Sprink, Leiter des Heimatmuseums, zufolge entstand der Berg als Abraumhalde der einst benachbarten Chemischen Fabrik Cöpenick, die ab 1826 auf dem so genannten Amtsgelände produzierte. Unter wechselnden Besitzern wurden Schwefelsäure, Salzsäure, Salpeter und Chlorkalk hergestellt. Die Arbeiter kippten die Produktionsabfälle neben dem Betriebsgelände ab. Durch die Schwefelrückstände bekam der Hügel eine gelbliche Färbung und verbreitete üble Gerüche.
Um die Wende zum 20. Jahnhundert etablierte sich eine Nitritfabrik. Zu jener Zeit soll die Aufschüttung eingestellt worden sein. In der DDR wurde der Hügel zum Erholungsgebiet umgestaltet. Da auf den Chemieabfällen keine Pflanzen gedeihen wollten, trug man Kulturboden auf. 160 Bäume sollen einem Zeitungsbericht von 1976 zufolge gepflanzt worden sein, darunter Ahorn, Linden, Zierkirschen und Roteichen.
Quellen:
Artikel der Berliner Morgenpost und Artikel der Berliner Morgenpost
Chemieabfälle unter dem Hügel gefährden das Grundwasser - Bäume werden gefällt
Der auch als Rodelhügel genutzte 17 Meter hohe Schwefelberg wird abgetragen. Bis Mai will der Eigentümer den Berg abtragen lassen.
Vorher werden noch 200 bis 300 Bäume auf dem 11.000 Quadratmeter großen Gelände gefällt und viele Sträucher entfernt. Schon in den kommenden Tagen sollen die Arbeiten beginnen.
Auf dem Gelände soll danach ein kleiner Verbrauchermarkt gebaut und eine Grünfläche angelegt werden.
Im Januar hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung angeordnet, daß der Schwefelberg abgetragen werden soll. Die Behörde läßt seit Ende der 90er Jahre das Grundwasser nahe dem Hügel untersuchen. Sie hat Verunreinigungen mit Cyaniden festgestellt, die wegen ihrer hohen Toxizität eine Gefahr für das Grundwasser bedeuten und sich in Richtung des Stichkanals ausbreiten. Außerdem wurden überhöhte Sulfatkonzentrationen nachgewiesen. An welcher Stelle des Geländes sich die Quelle der Cyanide befindet, konnte nicht festgestellt werden. Angenommen wird, daß sie unter dem Hügel liegt. Deshalb ist der Privateigentümer verpflichtet worden, eine Vielzahl von Erkundungsbohrungen vornehmen zu lassen, sobald der Hügel abgebaggert ist. Sie sollen bis in eine Tiefe von fünf Metern reichen. Bodenproben sind zu entnehmen und zu untersuchen.
Claus-Dieter Sprink, Leiter des Heimatmuseums, zufolge entstand der Berg als Abraumhalde der einst benachbarten Chemischen Fabrik Cöpenick, die ab 1826 auf dem so genannten Amtsgelände produzierte. Unter wechselnden Besitzern wurden Schwefelsäure, Salzsäure, Salpeter und Chlorkalk hergestellt. Die Arbeiter kippten die Produktionsabfälle neben dem Betriebsgelände ab. Durch die Schwefelrückstände bekam der Hügel eine gelbliche Färbung und verbreitete üble Gerüche.
Um die Wende zum 20. Jahnhundert etablierte sich eine Nitritfabrik. Zu jener Zeit soll die Aufschüttung eingestellt worden sein. In der DDR wurde der Hügel zum Erholungsgebiet umgestaltet. Da auf den Chemieabfällen keine Pflanzen gedeihen wollten, trug man Kulturboden auf. 160 Bäume sollen einem Zeitungsbericht von 1976 zufolge gepflanzt worden sein, darunter Ahorn, Linden, Zierkirschen und Roteichen.
Quellen:
Artikel der Berliner Morgenpost und Artikel der Berliner Morgenpost
René Frost
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Wie man sieht, haben die Rodungsarbeiten bereits begonnen.
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René Frost
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Genau für solche Dokumentationszwecke war ich nur wenige Tage vor Beginn der Abraumarbeiten dort und habe Fotos geschossen. Wenn ich irgendwann mal einen Internetanschluß in meiner neuen Wohnung habe, dann werde ich ausgewählte Fotos auch unter koepenick.net veröffentlichen.
René Frost
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