[center]Gleich und Gleich
Ein Blumenglöckchen
Vom Boden hervor
War früh gesprosset
In lieblichem Flor;
Da kam ein Bienchen
Und naschte fein -
Die müssen wohl beide
Für einander sein.
Johann Wolfgang von Goethe[/center]
Literatur: Gedichte
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[center]»Wo liegt Schloß Köpenick?«
An der Spree;
Wasser und Wald in Fern und Näh',
Die Müggelberge, der Müggelsee.[/center]
René Frost
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[center]Planet Erde
von J. Hintze
Wer gibt uns das Recht zu urteilen,
über Dinge, die wir nicht verstehen,
während wir immer nur verweilen
bei den Fehlern, die wir selbst begehen.
Warum halten wir uns für so wichtig,
daß wir die Welt einteilen in falsch und richtig?
Warum maßen wir uns an,
zu glauben, daß nur die Menschheit Sieger sein kann?
Wir haben immer noch nicht verstanden,
daß wir einst ein Paradies fanden
und eine Hölle hinterlassen,
wenn wir den Absprung verpassen.
Wenn wir weiter diesen Weg einschlagen,
ohne vorher nach den Folgen zu fragen.
Wenn wir den Planeten mit Füßen treten
und uns weiter selbst anbeten.......
Wird diese Erde nicht mehr lang bestehen
und die Menschheit, die wird untergehen!
[/center]
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Ebenfalls in Fontanes Reisen gefunden:Alexia hat geschrieben:...aus Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg
Man muß sich zwar an Fontanes Schreibstil gewöhnen, aber es lohnt sich (bezogen auf die Wanderungen)....zähl ich doch beispielsweise folgende Strophe zu den gelungensten Schilderungen einer herbstlichen Landschaftsstimmung:Es sauste der Herbstwind durch Felder und Busch,
Der Regen die Blätter vom Schlehdorn wusch,
Es flohen die Schwalben von dannen,
Es zogen die Störche weit über das Meer,
Da ward es im Lande öd und leer,
Und die traurigen Tage begannen.
(Schmidt von Werneuchen)

René Frost
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Frosty hat geschrieben:Man muß sich zwar an Fontanes Schreibstil gewöhnen, aber es lohnt sich (bezogen auf die Wanderungen).
Ohne einen persönlichen Bezug zur beschriebenen Gegend, geben mir seine Wanderungen nicht so viel. Aus diesem Grund habe ich nur den vierten Band gelesen oder vielmehr "verschlungen".

[center]Nur kein Ehrenamt
Willst Du froh und glücklich leben,
laß kein Ehrenamt Dir geben.
Willst Du nicht zu früh ins Grab,
lehne jedes Amt glatt ab!
So ein Amt bringt niemals Ehre,
denn der Klatschsucht scharfe Schere
schneidet boshaft Dir - schnippschnapp -
Deine Ehre vielfach ab!
Viele Mühen, Sorgen, Plagen,
wieviel Ärger mußt Du tragen,
gibst viel Geld aus, opferst Zeit
- und der Lohn? Undankbarkeit!
Selbst Dein Ruf geht Dir verloren,
wirst beschmutzt vor Tür und Toren,
und es macht ihn oberfaul,
jedes ungewaschne Maul!
Ohne Amt lebst Du so friedlich,
und so ruhig und gemütlich,
wirst geachtet weit und breit!
Drum rat ich Dir im Treuen:
Willst Du Weib und Kind erfreuen,
soll Dein Kopf Dir nicht mehr brummen,
laß das Amt den andren Dummen.
Eugen Röller[/center]
[center]Sonett von dem jungen Amerika und den alten Europäern
Der am?rikan?sche Aar spreizt seine Schwingen
zu jugendfrohem Flug ins Land des Bösen.
Das gute Öl vom Saddam zu erlösen:
Jetzt oder nie muss dieser Streich gelingen!
Ach, dass wir abseits stehn bei diesem Ringen!
Wir alten Europäer sehn entgeistert,
wie tolldreist junges Volk solch Wagnis meistert:
Lasst mich davon ein altes Liedlein singen!
Sternbanner hoch! Kampfhelme gut verschlossen.
USA marschiern mit heißem Jünglingstritt.
Die Rache winkt. Und die wird kalt genossen.
Zwar macht der Feind beim Kriegsspiel nicht recht mit ?
doch dass ein Krieg wird, ward mit Gott beschlossen:
Wenn keiner schießt, wird halt zurückgeschossen.
Robert Gernhardt[/center]
[center]An eine Katze
Algernon Charles Swinburne
Mein edler Freund, ich bitte sehr:
Komm doch her,
Sitz neben mir und schau mich dann
Mit deinen lieben Augen an,
Mit Augen voller Glanz und Gold;
Dein Blick, er ist so treu und hold.
Dein wundervolles weiches Fell,
Schwarz und hell,
So seidig, üppig, voller Pracht,
Wie Wolkenhimmel in der Nacht
Belohnt die Hand, die dich liebkost,
Mit freundlicherem Glück und Trost.
Die Hunde freunden gern sich an
Mit jedermann.
Doch du, von lauterer Natur,
Liebst deine wahren Freunde nur,
Berührst mit deiner Pfote mich -
Ja, Lieber, ich verstehe dich.
Was geht wohl vor in deinem Geist -
Ach, wer weiß?
Wenig nur ist uns bekannt
Trotz unsrem Freundschaftsband.
Vielleicht ist's dem Menschen
nur vergönnt,
Daß er das Leben besser kennt.[/center]
[center]Ich und Du
Wir träumten voneinander
Und sind davon erwacht.
Wir leben, um uns zu lieben,
Und sinken zurück in die Nacht.
Du tratst aus meinem Traume,
Aus deinem trat ich hervor,
Wir sterben, wenn sich Eines
Im andern ganz verlor.
Auf einer Lilie zittern
Zwei Tropfen, rein und rund,
Zerfließen in Eins und rollen
Hinab in des Kelches Grund.
Friedrich Hebbel[/center]
[center]Die polyglotte Katze
Heinz Erhardt
Die Katze sitzt vorm Mauseloch,
in das die Maus vor kurzem kroch,
und denkt: »Da wart nicht lang ich,
die Maus, die fang ich!«
Die Maus jedoch spricht in dem Bau:
»Ich bin zwar klein, doch bin ich schlau!
Ich rühr mich nicht von hinnen,
ich bleibe drinnen!«
Da plötzlich hört sie ? statt »miau« ?
ein laut vernehmliches »wau-wau«
und lacht: »Die arme Katze,
der Hund, der hatse!
Jetzt muß sie aber schleunigst flitzen,
anstatt vor meinem Loch zu sitzen!«
Doch leider ? nun, man ahnt's bereits ?
war das ein Irrtum ihrerseits.
Denn als die Maus vors Loch hintritt ?
es war nur ein ganz kleiner Schritt ?
wird sie durch Katzenpfotenkraft
hinweggerafft! ?
Danach wäscht sich die Katze die Pfote
und spricht mit der ihr eignen Note:
»Wie nützlich ist es dann und wann,
wenn man 'ne fremde Sprache kann...!«[/center]
[center]Verzeih
Ich habe meinen Weg verlor'n, ich habe mich verirrt,
vor lauter Lichtern nicht gesehn, daß es dunkel um mich wird.
Ich hab mich verstrickt, ich hab mich verfangen,
allein komm' ich nicht mehr frei.
Hilf mir, wieder zu dir zu gelangen.
Verzeih, bitte verzeih!
Ich habe dir Unrecht getan, ich habe dich verletzt,
ich habe so viel falsch gemacht, es tut mir so leid und jetzt,
jetzt steh ich vor dir und suche und ringe
Erklärungen herbei.
Doch alles, was ich 'rausbringe ist:
Verzeih, bitte verzeih!
Verzeih das Unverzeihliche, auch wenn nicht ein guter Grund für mich spricht.
Vergib das Unentschuldbare. Bitte, verlaß mich nicht.
Ich habe nichts, ich kann nichts mehr, bin gar nichts ohne dich.
Ich bin ganz unten, bin ganz wehrlos, ganz am Boden bin ich.
Ich habe nichts, um das Blatt zu wenden,
keinen Trick, keine Schönfärberei.
Ich bitte dich mit leeren Händen:
Verzeih, bitte verzeih![/center]
[center]Tränen des Vaterlands
Wir sind doch nunmehr ganz, ja mehr denn ganz verheeret!
Der frechen Völker Schar, die rasende Posaun
Das vom Blut fette Schwert, die donnernde Karthaun
Hat aller Schweiß, und Fleiß, und Vorrat aufgezehret.
Die Türme stehn in Glut, die Kirch' ist umgekehret.
Das Rathaus liegt im Graus, die Starken sind zerhaun,
Die Jungfern sind geschänd't, und wo wir hin nur schaun
Ist Feuer, Pest, und Tod, der Herz und Geist durchfähret.
Hier durch die Schanz und Stadt rinnt allzeit frisches Blut.
Dreimal sind schon sechs Jahr, als unser Ströme Flut
Von Leichen fast verstopft, sich langsam fort gedrungen .
Doch schweig ich noch von dem, was ärger als der Tod,
Was grimmer denn die Pest, und Glut und Hungersnot,
Dass auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen.
Andreas Gryphius[/center]
_____
Andreas Gryphius wuchs im Dreißigjährigen Krieg auf.
Er war zwei Jahre alt, als er begann,
er war zweiunddreißig Jahre alt, als der Krieg endete.
[center]Am Liepnitzsee
Leuchtend glühet im Abendglanz
Rings um den See der Buchen Kranz.
Ferne der Großstadt keuchender Last
hältst du, Natur, mich liebend umfaßt.
Schweigt nun, ihr Sorgen! Gehet zur Ruh!
Laubdach des Waldes, decke mich zu!
Abend, du milder, lulle mich ein;
Laß mich im Traum ein Kind wieder sein!
Laß mich rasten auf schwellendem Moos,
Wie einst vor Zeiten in Mütterchens Schoß,
Daß ich beruhigt, im Herzen das Glück,
Kehr' in den Kampf ums Dasein zurück!
Paul Wernicke (Berlin)
[/center]
Glücksgedicht
Um den Wert eines Jahres zu erfahren, frage einen Studenten, der im Schlussexamen durchgefallen ist.
Um den Wert eines Monats zu erfahren, frage eine Mutter, die ein Kind zu früh zur Welt gebracht hat.
Um den Wert einer Woche zu erfahren, frage den Herausgeber einer Wochenzeitschrift
Um den Wert einer Stunde zu erfahren, frage die Verliebten, die darauf warten, sich zu sehen
Um den Wert einer Minute zu erfahren, frage jemanden, der seinen Zug, seinen Bus oder seinen Flug verpasst hat.
Um den Wert einer Sekunde zu erfahren, frage jemanden, der einen Unfall überlebt hat.
Um den Wert einer Millisekunde zu erfahren, frage jemanden, der bei den Olympischen Spielen eine Silbermedaille gewonnen hat.
Die Zeit wartet auf niemanden.
Sammle jeden Moment, der Dir bleibt, denn er ist wertvoll.
Teile ihn mit einem besonderen Menschen und er wird noch wertvoller.
Viel Glück
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