Noch 'ne Wahlalternative: Die Nichtwahl

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nip

Noch 'ne Wahlalternative: Die Nichtwahl

Beitragvon nip » Di 14. Jun 2005, 01:54

Zur Wahl gehen?
Ich sage: Muß man/frau nicht. :zustimm:

Begründung:
Die Politik in Deutschland hat jedweden Respekt vor dem demokratischen Souverän (wer's nich weeß: das sind wir, die sog. Wähler) verloren. Speziell vor Wahlen diskutieren die Damen und Herren Politiker die Frage ob man den Wählern die Wahrheit sagen kann und darf. Und sie diskutieren lautstark darüber, so das es jeder mitbekommen kann (von wegen:"Hab ick nich jewußt...").

Ich persönlich halte es mit Winston S. Chuchill der mal gesagt hat: "Demokratie ist das kleinste aller politischen Übel." Allerdings, mit diesen von Lobbyisten gekauften Lügnern und Schildbürgern im Parlament will ich nichts mehr zu tun haben. Die müssen weg. Und dürfen nicht wiedergewählt werden. Die Franzosen :anbet: sagen "Nein" wenn ihnen was nicht passt und sind zu Zehntausenden auf der Straße. Und die Deutschen pennen oder was?

Vor was hat der gemeine deutsche Politiker Angst? Nicht wieder- bzw. nicht gewählt zu werden. Ich meine, wenn er schon keinen Respekt (s.o.) mehr vor uns hat, dann soll er es wenigstens mit der Angst zu tun bekommen.
Und, Damen und Herrschaften, eine Wahlbeteiligung von 27,8 Prozent wäre doch 'ne echte Schlagzeile in den Medien.
Hat diese Politik irgendwelche Antworten auf Fragen die die nächste Zukunft betreffen? Nein, in fünfzehn bis zwanzig Jahren stellt man sich die Frage wo die Generation ist, die heute nicht geboren wurde.
HaHaHa :lol: Ja warum denn, wo isse denn, wat hat se denn... Stattdessen müssen wir euch, liebe Bürger und Bürgerinnen, die Mehrwertsteuer um vier Zähler erhöhen. Wer schreibt denen nur dat Script? Was sagte unser werter "Superminister" Wolfgang Clement? "Die EU-Osterweiterung wird mehrere Tausend Arbeitsplätze schaffen." Tatsächlich hat die Bundesagentur für Arbeit weit über zehntausend neue Vollzeitstellen zur Bewältigung von Hartz IV u.a. beantragt. Den polnischen Familienvater freuts, endlich hat er ein vernünftiges Einkommen. Für seine Verhältnisse.

Apropos Wahrheiten, wo sind sie? Wahrheit ist, das man es denen gibt, die es eh schon haben. Gesundheit. Danke.
Gerechnet haben die Apotheken Deutschlands mit wesentlich mehr, nämlich mit mehreren hundert Millionen Euro. Bekommen haben sie etwas über dreißig Millionen Euro. Unter dem Deckmantel einer paragrafierten Abmachung mit der deutschen Politik mit Namen "Einkommensgarantie" sollte diese legalisierte Abzocke von Steuergeldern einherkommen.
Wir müssen grundsätzliche Fragen beantworten: Wo steht Deutschland, was will Deutschland? Nach dem Krieg, so ein Plan der Alliierten, sollte Deutschland zu einem Agrarstaat degradiert werden. Heutzutage fällt einigen Politikern außer Autobahnbau nix mehr ein...
Unter Rot-Grün ist Deutschland in zwei Kriege marschiert, schon vergessen? Die Grünen, die beseelten guten sind die bessere FDP.
Bildung? Eay Aldder voll krass ehhh. Nach der neuen Gleichbehandlungsantidiskriminierungsrichtlinie der EU sind wir alle geschützt. Nur Männer mit Mädchenfrisuren nicht.

Da gibt's nix zu lachen, ich freue mich auf Kohls Lieblingsschülerin. Das eiserne Mädchen. Apropos Adenauer: Dem ham wir das kaputte Rentensystem zu verdanken. 1956-57 ( ich weiß nich so genau) versprach er, vor einer Wahl natürlich, den damaligen sieben bis acht Millionen Rentnern eine fetzige Altersvorsorge, die Rente.
Na klar doch, die bedankten sich geschlossen bei der CDU, die damals ihr bis heute bestes Wahlergebnis verzeichnen konnte. Frag' sie mal nach der Ge'chichte.

Ich geh' nicht wählen, ich mach mir 'n schönen Sonntag. :zustimm: Denn wenn die Glotze nur Scheiße bietet schalte ich sie aus. :yau: :uebel:

freche_goere

Beitragvon freche_goere » Di 14. Jun 2005, 07:25

Ich geb dir in einigen Punkten recht nur nicht wählen bringt auch nix,dann schon wählen gehen und ein grosses kreuz machen.
Mit dem Thema beschäfftigen sich ja nun viele und ohne die Diskussion hier abzubrechen könnt ihr aber mal hier lesen Quelle:http://www.satirezeitung.net/autoren/bodowenzlaff/019dfa9267137e903.html

Bobbicharles

Ich wähle nicht

Beitragvon Bobbicharles » Di 14. Jun 2005, 10:45

Anbei eine schönes Beispiel dafür, das Nichtwählen nur den etablierten Parteien hilft : Gefunden bei:http://www.flegel-g.de/wahlverhalten.html

Ich wähle nicht, denn die sind doch alle gleich.
Ein weiteres Argument, das von der Dummheit der Wähler berichtet. Ihr könnt es selbst ausrechnen. Nachfolgend ein kleines Rechenbeispiel:
Wahlberechtigte- - 60 Mio ------ Wahlbeteiligung- - 70%

SPD- -39,5% CDU- -39,5% FDP- -7,0 Grüne- -9,5 Sonstige- -4,5 %
Die Ergebnisse sind natürlich aus der Luft gegriffen, aber sie verdeutlichen ein paar Dinge:

Die Wahlbeteiligung betrug nur 70%, die Addition der Ergebnisse aber 100%????!!!!

Von 60 Millionen möglichen Wählern haben nur 42 Millionen gewählt. Jeder Nichtwähler hat also seine Stimme wie folgt verteilt:
SPD 39,5%, CDU/CSU 39,5%, Bündnis90/Grüne 9,5%, FDP 7,0%, sonstige 4,5% also gemäß der gewählten Anteile!!

Eine salomonische Entscheidung, oder? Stellt Euch jetzt aber mal vor, diese 30% Nichtwähler hätten ihre Stimmen gleichmäßig auf die "Sonstigen" (also auch WASG oder PDS) Parteien verteilt, dann sähe das Ergebnis wie folgt aus:
Wahlberechtigte- - 60 Mio ------ Wahlbeteiligung- - 100%

SPD- -27,65% CDU- -27,65% FDP- -4,9 Grüne- -6,65 Sonstige- -33,15 %

Vergleicht mal die Prozentzahlen. Obwohl die sogenannten etablierten Parteien exakt die gleiche Stimmenanzahl haben wie zuvor, stehen Sie prozentual plötzlich viel schlechter da, die FDP sogar so schlecht, dass es für's Parlament nicht mehr reicht. Da wir die Stimmen der Nichtwähler aber absolut gleichmäßig auf die anderen Parteien übertragen haben, stehen diese immer noch unter "sonstige Parteien". Zitat:Landeswahlleiter NRW

Vereinfacht: Die großen Parteien können sich bei den Nichtwählern für die warmen Plätze im Bundestag bzw. Landtag und einen sicheren Job bedanken.

Frosty
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Beitragvon Frosty » Mi 15. Jun 2005, 16:47

Danke @ Bobbicharles! :)

Dachte beim lesen des ersten Beitrages schon, daß ich diesen leider vielfach anzutreffenden Irrtum korrigieren müßte. Nicht wählen ist somit, das dümmste was man nur machen kann, wenn einem keine der Ankreuzmöglichkeiten auf dem Wahlzettel gefällt. Ungleich dämlicher wäre nur, das hirnlose Nazi-Pack zu wählen. Wenn man schon keine der großen Parteien wählen will, dann sollte man zu allermindest ungültig wählen um seinen Unmut deutlich zu machen oder besser noch, irgendeine kleine unbedeutende Partei wählen. Ob das dann die Grauen Panther oder die Autofahrerpartei ist, spielt da weniger die Rolle. Es ist die Botschaft die zählt. In dem Fall, ein Warnschuß abgeben ohne sich dabei selbst ins Knie zu schießen. (beispielsweise aus purer Blödheit rechte Parteien wählen und sich anschließend über das Wahlergebnis diese Dämlichkeit aufregen)

Zusammenfassend kann man immer wieder nur das Eine sagen: "Wer nicht wählen geht, hat absolut kein Recht sich anschließend über das Ergebnis aufzuregen" Sei es das Wahlergebnis oder das politische nach 4, oder auch nur 3 Jahre. ;)

Noch kürzer zusammengefaßt: "Wer nicht wählt, ist blöd." Klingt hart, ist aber so.

Nicht wählen zu gehen ist zudem bei vielen nicht nur die ablehnende Haltung, sondern einfach nur Bequemlichkeit, weil sie ihren fetten Arsch nicht aus dem Sessel bekommen um ihr Recht und ich meine auch, ihre Pflicht, Wählen zu gehen, nachzukommen.
René Frost
forum.koepenick.net - Betreiber

timmey

Beitragvon timmey » Mi 15. Jun 2005, 20:00

sehe das so wie frosty, wobei ungültig wählen zwar gezählt wird, aber eben KEINE auswirkung auf das stimmengewicht der parteien hat, man sich diese wahl also sparen könnte - man bereitet damit nur den wahlhelfern ein lustiges erlebnis, wenn sie manche sprüche lesen - kenne das aus erfahrung. :-)

wählt das geringste aller übel, also durchaus auch extrem, aber bitte nicht die braune scheiße, die unser land schon einmal vernichtet hat und an deren folgen wir noch heute leiden. eine linke opposition wäre z.b. auch erstrebenswert, ohne, dass man unbedingt hinter deren zielen stehen muss, denn dies würde zum einen einen deutlichen gegenwind gegenüber schwarz-gelb bringen und andererseits der spd nicht ermöglichen, auf einmal die letzten sieben jahre zu vergessen und einen auf extrem sozial zu machen.

nip

Beitragvon nip » Do 16. Jun 2005, 00:05

'n Abend,

der systemzersetzende Antidemokrat wagt es tatsächlich zu antworten. :stupid:

@ admin
ich will nur schnell deinen Beitrag ein wenig zerpflücken, vorab die Bemerkung: Du bist nicht in der Position mich korrigieren zu dürfen. Rausschmiß wg. abweichender Meinung ertrag ich mit Würde...

a) Wahlpflicht hört sich in meinen Ohren überhaupt nicht demokratisch an, Hallo Hallo nach Köpenick, die gab es bei euch doch bis vor kurzem?

b) bedeutet Demokratie (per Definition) mehr als nur "Ankreuzmöglichkeiten auf dem Wahlzettel". Es geht mir auch nicht darum ob mir irgendjemand "gefällt". Wer so argumentiert, hat's wirklich nicht kapiert. Auch mache ich meinen Unmut sehr deutlich, ich trage bedruckte T-Shirts. Beim Begriff "Ankreuzmöglichkeiten" muß ich lachen. Wo hast du den bloß her? Hört sich an wie "Sättigungsbeilage".

c) Braune Scheiße: Stinkt übel, manchmal tritt man rein, selten freiwillig. Ich jedenfalls nicht. Hoffentlich ist das Thema klar für jeden... Und bitte bitte, rede mir niemand irgendeine Schuld am Erstarken der Ewiggestrigen oder gar deren Ideologie ein. Ich bin zu jung für diese Schuld und nicht für Bildung in diesem Land zuständig, ich bin Nichwähler (geworden).

d) rege ich mich nicht nur über das politische Systen auf, welches durch mein beständiges Nichtwählen im Laufe der Jahre entstanden ist. Ich bin so frei mich über die letzten, sagen wir mal fünfzig Jahre (Westpolitik) zu beklagen. Ist euch allen eigentlich schon einmal aufgefallen , daß sich eine ganz bestimmte Institution in diesem Land vehement gegen jedwede Reform sträubt und wehrt und diese notwendige Reform noch nicht einmal scheibchenweise möchte?
Wer mag das wohl sein? Vielleicht die Politik? Erinnert sich noch jemand an die Förderalismuskommission/diskussion? Und das (erwartungsgemäße) Scheitern des großen Ganzen?
Weiter so! :zustimm: Wenn ich lese und höre das zum Direktkandidaten Neuköllns Eberhard Diebchen und zum Direktkandidaten Reinickendorfs der fliegende Teppichhändler Frank Steffel kandidieren: Gute Nacht liebe Wähler und womit hat der Rest das verdient?

e) besitze ich keinen Fernseher... und Sonntags fahre ich Rad und gehe Essen, keine Zeit zum Wählen und kein Geld zum Steuernzahlen. :lol:


By the way, gruetzi @ Bobbicharles

Mein erster Gedanke war das du abstehende Ohren haben könntest. Mich interessiert vielmehr die Antwort auf die Frage ob du deine Kinder mit Wohlbehagen und innerer Ruhe auf Schulen in Deutschland schickst oder werden deine Kinder Superstars? Bist du wirklich der Meinung man kann mit unwillkürlich gemachten, inhaltsleeren Kreuzen alle vier Jahre irgendetwas ändern? Nein, ich unterstelle dir und vielen anderen ein "Weiter so", du hängst viel zu sehr am Bestehenden als das du zu grundsätzlichen Veränderungen bereit und fähig wärst. Es ist egoistisch (ein Zeichen der Zeit) und undemokratisch diese Unbeweglichkeit von anderen zu verlangen. Ich stehe auf Implosionen, da ist dann viel Raum für Neues. Das was man mir hier andienen will ist Stillstand. Für die warmen Plätze im Bundestag bin ich nicht verantworlich, ich bin Nichtwähler.

Grüß mir die Queen, Bobbicharles :abgelehnt:

@ timmey
sieh' es nicht wie frosty, sondern habe 'ne eigene Meinung.

Tschüß
Zuletzt geändert von nip am Do 16. Jun 2005, 05:40, insgesamt 1-mal geändert.

nip

Beitragvon nip » Do 16. Jun 2005, 05:19

Nachtrag

Der Hauptmann von Köpenick heißt Landowsky, den gönn' ich euch da unten im Südosten... :cool:
Gruß aus der imperialistischen Glitzerwelt Reinickendorfs

Frosty
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Beitragvon Frosty » Do 16. Jun 2005, 11:27

nip hat geschrieben:'n Abend,
@ admin
ich will nur schnell deinen Beitrag ein wenig zerpflücken, vorab die Bemerkung: Du bist nicht in der Position mich korrigieren zu dürfen. Rausschmiß wg. abweichender Meinung ertrag ich mit Würde...
Ich korrigiere, wen ich will.
a) Wahlpflicht hört sich in meinen Ohren überhaupt nicht demokratisch an, Hallo Hallo nach Köpenick, die gab es bei euch doch bis vor kurzem?
Das ist ein Irrtum.
René Frost
forum.koepenick.net - Betreiber

timmey

Beitragvon timmey » Do 16. Jun 2005, 12:43

nip:

Da du ja so klug (für dich wahrscheinlich) argumentierst, kannst du ja Beispiele bringen, wie DU dich politisch einbringst und was DU veränderst, dass die Politik der letzten Jahre sich nicht fortsetzt.

Ich mag weder Steffel noch Diepgen und habe auch meine eigene Meinung, dein Ost-West-Hinweis (von wegen Wahlpflicht) macht dich nicht gerade glaubwürdiger.

Ich bin auch enttäuscht, bringe mich aber ein und überlasse die Politik nicht denen, die ihr Kreuzchen jetzt bei der CDU machen, "weil ja sowieso alles scheiße ist und die ja alles besser machen".
In die rechte Ecke drückt dich auch keiner, wobei Nichtwählen vor allem dazu führt, dass sich diese Parteien über mehr Stimmanteile freuen können.

nip

Beitragvon nip » Do 16. Jun 2005, 19:07

Moin Moin :depp:

@ admin
Zu Befehl, Sysop. Korrigiere!
Da hab ich was gelernt. Ich war der Meinung im Osten gab's 'ne Wahlpflicht bis '89, bei Ergebnissen von neunundneunzigkommawasweißich Prozent für die gloriose Vorwärtspolitik der SED...

@ timmey
Das Wie und Was habe ich kurz im ersten Post benannt. Die müssen weg. Das erreiche ich durch Nichtwahl. Wäre schön wenn alle mitmachen.

Ein Beispiel wie man keine Politik machen darf: Rente.
Was Rente allgemein betrifft erwarte ich gewisse Planungssicherheit. Über einen längeren Zeitraum, denn Rente ist keine kurzfristige Modeerscheinung die kommt und geht wie sie will. Und genau das ist sie mittlerweile, es erfolgt alle achtzehn Monate eine Reform der Reform der Rentenreform. Man diskutiert heute falsche Zahlen die Morgen sowieso nicht stimmen und behandelt das Thema als ginge es um Parkgebühren in der Einkaufszeile.
Wie soll ich und wie willst du bei diesen Vorgaben deinen sog. Lebensabend, deine Absicherung im Alter planen? Ich kann es nicht, denn ich bekomme morgen schon wieder ein X für ein U vorgemacht. Und zwar von allen Parteien und Institutionen die sich berufen fühlen. Niemand sagt die Wahrheit, denn alle rechnen wissentlich mit falschen Zahlen. Die Politik hat, so scheint's mir, keine Zeit sich mit Nachdruck darum und um andere wirklich wichtige Dinge zu kümmern, es sitzen denen nämlich Lobbyisten im Nacken denen sich die Politik mehr noch als dem Volk verpflichtet fühlt. Und Politik für Lobbyisten ist (Ausnahmen bestätigen die Regel) Politik gegen den demokratischen Souverän. Also weg mit diesen Politikern und ihrer Politik!

Zum Thema Reformen schau mal nach Europa und schau auf England, Holland, Dänemark etc. Alles Länder denen es in den frühen achtziger Jahren dreckig ging. Die waren damals da, wo Deutschland heute ist. Und haben zwanzig Jahre gebraucht um da zu sein, wo sie heute sind. Wie lange braucht Deutschland um wieder dort zu sein wo es einmal war? Zwanzig Jahre. Dann bin ich so gut wie Rentner. Und du?

Viel Spaß bein Wählen...

P.S. Der Kapitalismus westdeutscher Prägung hat sich spätestens '89 zusammen mit dem realen Sozialismus überlebt. Im Gegensatz zu diesem wird unser heutiges System mit Schläuchen und Infusionen künstlich am Leben erhalten. Haben wir wirklich sosehr Angst vor Veränderungen?
Ich kann mir vorstellen, daß der eine oder andere (Ost)deutsche vielleicht denkt: "Och, nich schon wieder 'ne Revolution, die letzte hattnwa doch gerade." Aber es ist an der Zeit, daß...dieser Politik der Goldene Schuß gesetzt wird.

Tschüß und Danke für den Fisch

Alexia

Beitragvon Alexia » Fr 17. Jun 2005, 08:37

nip hat geschrieben:Ich war der Meinung im Osten gab's 'ne Wahlpflicht bis '89, bei Ergebnissen von neunundneunzigkommawasweißich Prozent für die gloriose Vorwärtspolitik der SED...
Daran waren Wahlfälschungen schuld, wie allgemein bekannt sein sollte.
@ timmey
Das Wie und Was habe ich kurz im ersten Post benannt. Die müssen weg. Das erreiche ich durch Nichtwahl. Wäre schön wenn alle mitmachen.
Durch Nichtwahl erreichst du nur, daß deine Stimme prozentual so verteilt wird, wie von den aktiven Wählern bestimmt. Nur weil 50 Prozent nicht zur Wahl gehen bleibt der Bundestag nicht halb leer. ;) Das wird immer auf 100 Prozent hochgerechnet. Am meisten profitieren also die größeren Parteien von dir. Mit einer Nichtwahl erreichst du deshalb genau das Gegenteil dessen, was du eigentlich willst. Die aktiven Wähler stimmen somit auch in deinem Namen ab.
Ein Beispiel wie man keine Politik machen darf: Rente...
Was Rente allgemein betrifft erwarte ich gewisse Planungssicherheit.
...
Niemand sagt die Wahrheit, denn alle rechnen wissentlich mit falschen Zahlen.
...
Also weg mit diesen Politikern und ihrer Politik!
Hier hast du leider Recht. Die Rente wird schon seit Adenauer kontrolliert gegen die Wand gefahren. Ein ebenso gutes Beispiel ist das Märchen von der gerechten Steuer und das Märchen vom sicheren Arbeitsplatz. Zwei Einzelthemen über die man stundenlang diskutieren könnte, wenn man auf Depressionen aus ist.

Aber wie hier schon mehrfach erwähnt, mit Stimmenenthaltung, also Klappe halten, erreicht man nichts. Wenn du sie ärgern willst, wähle einfach ne kleine Partei, damit sie für deine Stimme keine Wahlkampfkostenerstattung bekommen.

nip

Beitragvon nip » Fr 17. Jun 2005, 19:50

Hallo,

"falten gehen" soll ich also. Du hast Recht, ich dachte die Wahlpflicht gehörte dazu.

Mein Ziel als Nichtwähler ist folgendes:

Der etablierten Politik ( in ihrer Gesamtheit) die rote Karte zu zeigen, d.h. ihr die Macht wegzunehmen, die man ihr alle vier Jahre wieder temporär in die Hand gibt. Und zwar solange wegzunehmen bis sie sich mit ihrem Souverän an große, runde Tische setzt. Und mit dem Volk eine Kommunikation beginnt. Ihm zuhört und es ausreden läßt. Und vice versa.
Zur EU Verfassung (tatsächlich waren auch noch ganz andere Themen und Dinge ausschlaggebend, ich weiß) haben "nur" zwei von fünfundzwanzig Mitgliedsstaaten deutlich "Nein" gesagt und schon heulen die Mächtigen auf und reiben sich die Augen. "Kieck mal an, wir regieren ja nicht nur einen Wirtschaftsraum, da leben ja auch noch Menschen."
Ich sage die verbliebene Restpolitik Deutschlands wagt es gar nicht in irgendein Parlament wieder einzuziehen nachdem die Mehrheit des Volkes ihr die Macht durch Nichtwahl verweigert hat. Ihr fehlte dazu schlicht und ergreifend die Legitimation und die Angst wäre viel zu groß. Nein, die setzten sich gemeinsam mit dem Volk an einen Tisch.
Und ich bin überzeugt, daß diese Diskussion fruchtbar sein wird und eine andere Politik zur Folge hat. Es geht mir bei der ganzen Sache nicht um kleine Korrekturen an allen möglichen Enden und Ecken sondern um eine grundsätzliche Korrektur der deutschen Politik. Leider muß man die Politik zu ihrem Glück zwingen, mit der Wahl erreicht man/frau gar nix mehr. Die Partei die mir nahesteht, die gibt es nicht und selbst das kleinste Übel hat es nicht verdient gewählt zu werden.

Der Staat bin ich, nicht die!

Heiter weiter :freu:

Zero

Beitragvon Zero » Sa 18. Jun 2005, 00:06

Was würde passieren, wenn weniger als 50 Prozent zur Wahl gehen würden? Zählt die Wahl noch, also wo liegt die Grenze für eine gültige Wahl? Und was würde passieren, wenn sich die Bürger wiederholt den Wahlen verweigern würden? Was würde dann passieren?

timmey

Beitragvon timmey » Sa 18. Jun 2005, 13:46

@ Zero:

Gar nichts, die Wahl wäre trotzdem gültig - selbst, wenn nur 20% aller Bürger zur Wahl erscheinen würden.

Das das Vertrauen in die Politik dann unvorstellbaren Schaden nehmen würde (viel mehr als heute), wäre jedoch eine Folge davon.

Alexia

Beitragvon Alexia » Sa 18. Jun 2005, 14:18

timmey hat geschrieben:Gar nichts, die Wahl wäre trotzdem gültig - selbst, wenn nur 20% aller Bürger zur Wahl erscheinen würden.

Das das Vertrauen in die Politik dann unvorstellbaren Schaden nehmen würde (viel mehr als heute), wäre jedoch eine Folge davon.
So schockierend es klingt, so wahr ist es leider auch. Die Gefahren die darin stecken sind den Politikern aber scheinbar egal.


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